Bei schönem Wetter überquerten wir innert 3h den Rio de la Plata und erreichten am Mittag Colonia del Sacramento. Schnell fanden wir unser Hostel und öhhh das war nicht gerade hübsch L Die Badezimmer waren schrecklich und das gesamte Haus war unbeheizt. Ja wir sind wieder am reisen, da muss man sich wieder auf solche Sachen einstellen... Umgehend machten wir uns auf zur Altstadt welche der Hauptanziehungsort für die Touristen ist. Die Portugiesen gründeten Colonia 1680 um über den Rio de la Plata Waren nach Buenos Aires zu schmuggeln. Die mit Kopfstein gepflasterten Strassen sind schön erhalten und es lässt sich herrlich in den Gassen flanieren. Doch das Örtchen ist winzig klein, dass wir beschlossen nur zwei Nächte zu bleiben. Einen grossen Unterschied zu Argentinien bemerkten wir nicht, das Essen ist ungefähr gleich (Pizza, Pommes, Fastfood) doch die Uruguayer sind süchtig nach Mate! Jeder hat den Matebecher in der Hand und die Thermokanne unter den Arm geklemmt, während dem Spazieren, dem Einkaufen und sogar beim Autofahren! Am 2. Tag wollte sich die Sonne nicht mehr so zeigen und es war echt kalt! Im Hostel hatten sie wenigstens in einem Aufenthaltsraum ein Cheminefeuer wo wir uns aufwärmen konnten. Dort fanden sich auch alle Hostelmitarbeiter ein zum Nickerchen nachdem sie im Hinterhof „verdächtig riechende selbstgedrehte Zigaretten“ qualmten GRINS
Dann ging die Fahrt weiter und mit der Hoffnung dass die nächste Unterkunft bessere Duschen hat, da wir hiers auf’s Duschen verzichteten… Wir fuhren ca. 6h mit dem Bus bis nach Punta del Diablo. Ein ganz kleines Fischerdörfchen im Osten Uruguay nahe der Brasilianischen Grenze. Im Winter ist das Dorf ziemlich verlassen und ähnelt einer Geisterstadt, doch im Sommer soll hier der Bär los sein. Worauf auch alle Häuschen „zu vermieten“ deuteten. Uns war die Abgeschiedenheit recht J Im Ein dunkeln kamen wir an und suchten das laut Internet einzige offene Hostel. Doch dort wurden wir zum Schwester Hostel direkt am Strand verwiesen (mir rutschte schon das Herz in die Hose als ich das Schild „geschlossen“ las, wo um Himmels Willen sollen wir denn sonst hier schlafen). Dort bekamen wir dann ein echt rustikales Doppelzimmer mit eigenem Bad (tolle Dusche!!) und Kerzen als Nachttischlampe J Zum Glück bekamen wir noch ein Elektroöfelchen, denn es war wirklich sau kalt! Wegen der absoluten Nebensaison bekamen wir auch noch kräftig Rabatt J Am nächsten Morgen spazierten wir durchs Dörfchen und stellten fest, dass um diese Jahreszeit nicht mal ein Restaurant offen hat! Aber der kleine Dorfsupermarkt war gut ausgestattet und wir deckten uns mit Wein, Käse, Brot, Oliven und Fertigsuppe ein (unser in Kambodscha gekaufter Wasserkocher ist uns immer noch ein Segen! Zwar schon recht verbeult und am rosten aber er funktioniert noch). Das Dorf besteht aus lauter bunter und völlig unterschiedlichen Holzhäuschen. Es ist echt toll alle diese „Architektonischen Baumeisterwerke“ zu bewundern GRINS Bevor der Regen einsetzte schafften wir es noch zurück in unsere Unterkunft und verbrachten den Rest des Tages mit Lesen und kamen aus unseren warmen Schlafsäcke nicht mehr hervor. Doch umso schöner war der folgende Tag. Wir verbrachten den ganzen Tag draussen mit Spazieren. Es war herrlich! Es kam uns vor wie an der Nordsee J Es gibt nur eine einzige geteerte Strasse, die anderen sind aus Sand. Wir sahen kaum Menschen aber wurden ständig immer von Hunden umzingelt die uns bis zu sechst schwanzwedelnd begleiteten! Die frische Luft war auch herrlich, wir reinigten unsere geschädigten Buenos Aires Lungen J Es gefiel uns gut in Punta del Diablo. Einzig ärgerlich war, der Lärm in unserer Unterkunft; wir waren zwar die Einzigen Gäste aber die jungen Angestellten machten dafür umso mehr Krach… Zum Glück sind unsere Ohrenstöpsel immer Griffbereit!
Dann am folgenden Tag hopp wieder in den Bus zur nächsten und letzten Station des kurzen Uruguays Abstecher. Wir fuhren 4h in die Hauptstadt nach Montevideo. Da unser Hostel als Winterspecial das Taxi für uns zahlte, nahmen wir natürlich eines obwohl es nicht sehr weit war. Als wir nach 2min. Fahrt beobachteten wie ein Junge einer Frau die Handtasche entreissen wollte und beide dann mitten auf der Strasse hinfielen und der Taxifahrer meinte die Gegend um den Busbahnhof sei sehr gefährlich, waren wir froh im Taxi zu sitzen.. Im Hostel angekommen wurden wir auch gleich über die „gefährlicheren“ Viertel aufgeklärt. Hm? Montevideo so gefährlich? Wir haben solches weder gelesen noch gehört. Ausser bei den Hostel Bewertungen war auffällig das einige welche in der Altstadt einquartiert waren beraubt worden seien. In unserem Hostel meinte man da soll man nur am Tag, wenn möglich morgen hin…Ok wir nahmen das zur Kenntnis. Wir suchten noch was Essbares und die vielen Imbisswagen fielen uns sofort auf. Dort roch es auch unverschämt fein nach Burger, Würste und co. J
Unser Zimmer war ok, wir konnten ein 4er als 2er Zimmer nutzen. Die anderen Matratzen stellten wir vor die Türe um den Lärm der vom Aufenthaltsraum kam zu dämmen. Also entweder sind die Hostel in Uruguay einfach viel lärmiger, wir haben uns noch nicht wieder ans rumreisen gewöhnt oder wir werden einfach alt… GRINS
Am Morgen standen wir bei Zeiten auf machten uns zu Fuss auf in Richtung Altstadt. Es führt eine Hauptstrasse quer durch die 1.3 Mio. Bewohnte Stadt an welcher am Meisten los ist. Hmm na ja aber wirklich schön ist die nicht… Der Eingang zur Altstadt und die ersten 100m sahen fotogen aus und schön erhalten. Doch dann war kaum noch eine Menschenseele zu sehen und es gab keine Läden und nichts mehr. Viele der verlassenen Gebäude waren zugemauert und uns war es hier gar nicht mehr wohl, jetzt verstanden wir was die vom Hostel gemeint haben! Nee hier will man nicht im Dunkeln rumlaufen. Der Mercado del Puerto war noch sehenswert wo allerlei Fleisch auf dem Grill lag aber sonst schnell wieder weg. Nächster Sightseeing Punkt war der Stadtstrand von Montevideo, optisch nett aber sonst nicht sehr atemberaubend. Wir kamen noch an einem Markt vorbei und dann waren wir müde und machten uns auf den Heimweg. Der Hamburgesa Kompleto am Imbisswagen schmeckt übrigens herrlich J Der letzte Tag nahmen wir gemütlich und machten nur ein paar Meter ums Quartier. Montevideo hat uns jetzt nicht so gefallen… Mit dem Rüttelschüttel-Stadtbus fuhren wir dann am folgenden Morgen zum Flughafen. André hat alle Überredungskünste eingesetzt, dass wir nun weiter nach Rio de Janeiro fliegen!
Fazit Uruguay: Wir machten nur einen kleinen Abstecher nach Uruguay und können darum nicht allzu viel sagen aber wir fanden es jetzt nicht gerade seehr aufregend… Ein Highlight sollen die Strände im Sommer sein. Die Leute waren sehr nett und wir schätzen ihre gelassene Art.