Mit dem Bus von Cruz del Sur kamen wir gut am Morgen in Cusco an. Cusco ist DER Ausgangspunkt zum Machu Picchu und ziemlich touristisch. Trotzdem ist das Zentrum an der Plaza de Armas mit der Kirche und den alten Gebäuden rundherum sehr schön. In Cusco und Umgebung gibt es noch einige Inkamauern und Ruinen zu bestaunen. Nach dem Zimmerbezug gings ans Organisieren des Machu Picchu Besuchs. Seit einigen Monaten kann man die Tickets bequem online buchen, auch die begehrten limitierten 400 Tickets auf den Huayna Picchu konnten wir problemlos ergattern. Von Cusco fährt man dann mit dem Zug nach Aguas Caliente und von dort mit dem Bus hoch zur Ruinenstätte. Die Organisation war schnell erledigt J Nach zwei gemütlichen Tagen gings los. Wir verbanden den Hinweg mit einer Sightseeing-Tour durchs Heilige Tal der Inkas und besuchten unterwegs noch zwei andere schöne und grosse Inkastätte. Fuhren dann aber nicht zurück nach Cusco sondern stiegen in Ollantaytambo aus und dort in den Zug nach Aguas Caliente. Die knapp 2h Zugfahrt war bequem und am späten Abend kamen wir im kleinen von Touris überrannten Städtchen an. Dann ab ins Bett da wir am nächsten Tag früh aufstehen mussten. Der Wecker klingelte um 5 Uhr und wir bekamen sogar noch ein Frühstück im Hostel. Dann auf zum Bus wo sich schon eine Schlange gebildet hatte. Ab 5.30 Uhr fuhren die Busse im Akkord los hoch zum Berg. Oben angekommen nochmals kurz warten und dann waren wir da: MACHU PICCHU! Nach den ersten eindrücklichen Momenten machten wir uns an den seeehr steilen Aufstieg hoch zum Huayna Picchu (den Berg der man immer im Hintergrund von den Fotos sieht). Der Ausblick war toll aber der Auf- und Abstieg sehr beschwerlich! Uff! Dann genossen wir einfach noch die gesamte Anlage und die grossartige Kulisse die uns umgab mit bestem Wetter. Herrlich J Ja und dann waren wir auch schon am Mittag wieder untern…Kaum setzen wir uns in ein Restaurant fing es an zu Regnen, uj was hatten wir für ein Glück. Nach einem eher miserablem Essen und Wartezeit fuhr uns der Zug dann zurück in 3h nach Cusco. Es waren zwei tolle (aber sehr teure) Tage! Übrigens ist es in Cuscu sehr kalt und um unsere Schlafsäcke in der Nacht waren wir dankbar. Auch die Höhe von 3‘300m machte uns kurzatmig.
Die Weiterfahrt von Cusco nach Puno zum Titicacasee war auch schnell organisiert und so machten wir es uns einen letzten Abend gemütlich und kuschelten uns mit Mütze ins Bett. Plötzlich gegen 5 Uhr morgens hörte ich André aufschreien und fiel vor Schreck fast aus dem Bett. Was, wie, wo ist denn los? Scheisse! Unser Zimmer stand 3-5cm total unter Wasser!!! Meine Plastik Flip-Flops schwammen quer durchs Zimmer! Kacke, Kacke unsere Rucksäcke, Kleider usw. Alles los schnell raus bringen! Nach dem ersten Schock dann mal den Schaden begutachten: Es gab zum Glück weder Personen noch Elektronikschaden aber unsere Sachen waren ziemlich nass. Im Hostel gab es schon seit unsere Ankunft Probleme mit dem Wasserdruck und in der Nacht muss der Druck so hoch gewesen sein das der Wasserhahn aufsprang und das Wasser sintflutartig strömte. Wir hörten dies wegen unseren Ohrenstöpsel nicht, nur André dachte mal es würde regnen… Zum Trocknen blieb keine Zeit da wir schon in 2h wieder im Bus sitzen mussten. Dann trocknen wir halt alles in Puno.
Auf der Fahrt dorthin machten wir auch einige Stopps aber langsam sehen alle Dörfer gleich aus: Platz mit Kirche und Markt… Gegen Abend erblickten wir dann zum ersten Mal den Titicacasee JWir quartierten uns in einem guten Hostal ein und waren sehr froh über die kleine Heizung die wir bekamen, schnell alles trocknen! Puno selber ist ziemlich hässlich und allzu lange muss man nicht hier bleiben aber es ist ein guter Ausgangspunkt zu den Schwimmenden Dörfern auf dem See und dorthin ging der Ausflug am nächsten Tag. Die Schwimmenden Dörfer der Uros (so heissen die Einwohner) sind zwar sehr schön anzuschauen, doch hat man schwer das Gefühl das diese nur noch für die Touristen existieren. Und schon ist Peru Geschichte und wir machen uns auf den Weg nach Copacabana. So heisst die Uferstadt am Titicacasee auf Bolivianischem Boden.
Fazit Peru: Peru hat uns gut gefallen. Es ist komplett anders als Chile/Argentinien aber doch ganz einfach zu bereisen. Und wir sahen unzählige Gruppen von Pauschaltouristen, das Machu Picchu ist halt Weltbekannt… Das Essen überzeugte uns leider nicht L Die Menschen waren sehr freundlich doch die Ureinwohner wirkten manchmal etwas traurig und der Standard sank wieder. Die Landschaften sind grandios und es gibt viele Möglichkeiten zum Wandern. Die Inkaruinenstädte sind toll und voller Rätsel und die Souvenirs so bunt das man am liebsten von allem etwas mitnehme möchte J
Eingequetscht in ein Taxi fuhren wir zum gebuchten Hostal und schon bei der Fahrt kamen wir am wunderschön beleuchteten Plaza de Armas mit herrlichen Bauten vorbei. Unsere Mägen knurrten und wir machten uns auf die Suche nach Essen. Und wie wir strahlten, endlich wieder mal billig Essen und nicht nur Hotogs und Fastfood! Wir assen einen riesen Teller voll Reis, Pommes und Gemüse für Fr. 1.50, herrlich. Auch einkaufen im Supermarkt ist nicht mehr so schmerzhaft J Arequipa ist die zweitgrösste Stadt von Peru und soll die Schönste sein. Also vergleichen können wir zwar noch nicht aber sie ist echt schön. Es hat hier zwar wieder tausend hupende Taxis und Minibusse die durch die Strassen sausen aber das sind wir ja von Asien gewohnt GRINS Am zweiten Tag organisierten wir einen Drei-Tages-Trip zum Colca Canyon und besichtigten die Stadt. Am Abend musste natürlich eine landestypische Spezialität probiert werden: Frittiertes Meerschweinchen! Jan und André assen je eines und wir Frauen guckten „interessiert“ zu GRINS. Sah schon gewöhnungsbedürftig aus und viel Fleisch war nicht dran aber es schmeckt wie Hühnchen J
Dann am nächsten Morgen ging‘s mit leichtem Gepäck los auf die Tour. Wir fuhren nach Chivay, die Provinzhauptstadt am Anfang des Canyons und unterwegs machten wir diverse Fotostopps. Jetzt merkt man echt dass man in Peru ist, die Kleidung, die Gesichter, das Essen alles hat sich verändert… Wir guckten uns das Städtchen inkl. Alpaca-Metzgerei an und hatten dies auch im ersten Gericht, das schmeckt wie „Voressen“. In einem Cafe wärmten wir uns mit Koca-Tee und leckerem Kuchen J Die Nacht in Chivay schliefen wir nicht besonders, wir spürten die 3‘600 Höhenmeter und es war recht kalt in der Nacht. Morgens um 5.30 Uhr gabs Frühstück und dann weiter Richtung Colca Canyon. Unterwegs nochmal ein Stopp um Condore zu gucken und um mit Guide und Fahrer zu diskutieren wann wir wo welchen Bus nehmen müssen. Ja ja hier ist wieder alles etwas chaotischer. Der Canyon ist einer der tiefsten der Welt und wir wollten nicht nur in den Canyon gucken sondern auch da rein. So wanderten/rutschten wir 3h einen schmalen steinigen Weg immer weiter hinunter, geführt von unserem Guide Jesus, na da kann ja nichts schief gehen. Doch sooo steil, steinig und staubig hatten wir uns den Weg nicht vorgestellt. Uj und wir wussten das ganze müssen wir dann auch wieder hoch… Ich rutschte der Truppe fluchend hinterher da sich ziemlich schnell meine schmerzenden Füsse (diejenigen die mich kennen wissen was ich meine) meldeten. Auch knallte die Sonne recht doch die Aussicht und die Umgebung waren spektakulär. Uj aber dann lösten sich bei Kriszta noch die Schuhsolen und sich wanderte mit Solen in den Händen weiter… Nach drei Stunden und gemeisterten 1‘400 Höhenmetern kamen wir in der Oase an. Es war zwar alles sehr einfach aber es gab einen Pool und unsere Füsse freuten sich drauf! Und auch das Essen war lecker J Wir relaxten und tauschten Reiseerfahrungen aus und spielten Karten. Unser Guide war erst ab dem dritten Bier sehr gesprächig… Das Nachtessen, mal kein Alpakafleisch dabei, war gut und wir hatten ordentlich Hunger. Da wir den Aufstieg um 4.30 Uhr morgens in Angriff nehmen wollten gings ziemlich früh ins Bett. Ob Jesus es auch schafft aufzustehen? Pünktlich um 4.15 machten wir uns fertig, zum Glück hatten wir Taschenlampen dabei da wir nur abends Licht hatten und warteten auf unseren Guide. Und tatsächlich um 4.45 Uhr war der auch abmarschfertig! So kraxelten wir also im Dunkeln die Schlucht wieder hoch. Phu und was ich alles für Fluchwörter kenne GRINS Doch es hatte schon was wieder mal JEDEN Muskel des Körpers zu spüren. Und irgendwann will man einfach nur oben sein. Das Tal sah toll aus bei Sonnenaufgang und wir waren froh so früh losgegangen zu sein. Einige Touris liessen sich von Eseln hochtragen was wir ganz doof fanden, wenn man schon da runter will dann soll man auch laufen! Wir waren mächtig stolz als wir oben ankamen J Wir verschlangen das verdiente Frühstück doch aua aua der Muskelkater machte sich dann schon beim Aufstehen bemerkbar! Wieder zurück in Arequipa konnten wir kaum noch laufen und es sah köstlich aus wie wir vier rumhumpelten LACH Nach dem Abendessen fielen wir schon um 21h todmüde ins Bett! Den letzen Tag verbrachten wir gemütlich und keiner wollte gross rumlaufen, wir waren durch unseren Muskelkater auch sehr eingeschränkt GRINS Und es war wieder mal Zeit um Reiseberichte zu schreiben J Mit dem Nachtbus geht’s dann weiter nach Cusco.