Wir relaxten noch gemütlich in Pokhara und nahmen dann früh morgens den Bus nach Sauraha zum Chitwan Nationalpark. An diesem Morgen wollte keine Sonne aufgehen und es war arschkalt im Bus! Man sah seinen Atem und es zog recht. Wir zogen unsere Mützen tiefer und rutschen enger zusammen. So kamen wir gut an und die Sonne wärmte dann auch schon wieder. Am Busbahnhof wurden wir von mindestens 20 Schlepper umzingelt die alle auf uns einschwatzten in ihr Hotel zu kommen… Uff! Wir fuhren dann mit einem mit (normale Taxis gab es gar nicht), begutachteten das heruntergekommene Hotel und marschierten dann aber los um uns selber eines auszusuchen, nämlich! Wir lasen viel schlechtes über das kleine Städtchen Sauraha am Eingang zum Park aber fand es voll ok und gar nicht sooo krass touristisch. Es ist um diese Jahreszeit auch nicht viel los und die meisten Touristen sind Inder, Nepalesen und einige Chinesen und Japaner. Wir quartierten uns in einem ganz neuen Hotel ein das aussah wie in einem Freizeitpark, so richtig safarimässig J Auch die Angestellten waren sehr herzlich und nett!
Aber auch hier war es recht kalt in der Nacht und leider waren dann die folgenden Tage nicht mehr sehr sonnig wegen dem hartnäckigen Nebel und es war dann auch tagsüber recht frisch… Dann ging es ab in den Park! Morgens um 8 Uhr auf dem Elefantenrücken J Es war wegen dem Nebel eine sehr mystische Stimmung und wir waren völlig allein unterwegs. Wir sahen viele Vögel und Rehe aber wegen dem Nebel leider auch nicht viel mehr. Doch es war trotzdem sehr schön. Am Nachmittag gings dann mit dem Kanu den Fluss hinunter wo wir ein Krokodil am Sonnenbaden sahen! Dann war die Fahrt zu Ende und wir wanderten zu Fuss durch den Dschungel wieder zurück. Ein Führer voraus, wir in der Mitte und einer hinter uns. Wir schlichen durchs Gebüsch und Wald und suchten alles nach Tieren ab. Jeden Moment konnte ja was vorbeikommen! Wir mussten ganz leise sein und konnten zwei Affenclans beim streiten beobachten, was die für ein Lärm veranstalteten!!! Rehe gab es auch wieder viele zu sehen und manchmal wenn es hinter einem Gebüsch raschelte und wir mucksmäuschenstill dastanden hofften wir zwar ein Rhinozeros zu sehen, waren dann aber doch etwas erleichtert das es „nur“ ein Reh war GRINS Auf den letzten Metern unserer Wanderung sahen wir dann ein Rhinozeros am Flussufer nahe des Städtchens gemütlich am Fressen. Nach einer ausgiebigen Fotosession, watete es dann gemächlich durch den Fluss zurück in den Park J
Am nächsten Tag machten wir nochmals einen Elefantenritt in der Pufferzone (die Wälder um den Park). Diesmal waren wir eine Karawane von mindestens 10-12 Elefanten, beladen mit Inder und Nepalesen, ein lustiges Bild J Wir durchquerten einen Fluss und gleich daneben sonnten sich einige Krokodile, die sich von uns nicht stören liessen J Schon nach einigen hundert Meter im Dschungel erblickten wir eine Nashornmama mit ihrem Jungen! Ein herrliches Bild J Rehe und Vögel gab es natürlich auch wieder viele J
Um den Park gab es auch ursprüngliche Dörfer wo die Bewohner noch in Lehmhütten leben! Sehr eindrücklich und die hier vor langer Zeit angesiedelten Tharus-Bevölkerung ist resistent gegen die Malaria.
Wir hätten gern noch eine Velotour gemacht doch wegen den sehr frischen Temperaturen bevorzugten wir es doch eher die Morgen unter den warmen Wolldecken mit Lesen zu verbringen… GRINS Strom gibt es auch hier nicht so viel aber es gibt einen Plan in welchem man die Zeiten entnehmen kann und sich so auch drauf einstellen kann. Unser Hotel hatte zum Glück ein gutfunktionierendes Aggregat aber nach 22Uhr gab es Kerzen J
Nun sind wir am Packen den Morgen geht es weiter in unserer Reise mit dem Abenteuer Indien…
Fazit Nepal: Uns hat Nepal trotz Kälte, Stromausfällen und viel Müll gut gefallen. Die Nepalesen sind ein sehr freundliches Volk mit herzhaftem Lachen. In den Bergen kann man wunderbare Trekkingtouren unternehmen (der Himalaya ist atemberaubend schön) und in den Städten gibt es schöne alte Tempel und verwinkelte Gassen. Auch im Nationalpark hat es uns trotz viel Nebel gut gefallen doch müsste man diese Region noch stärker schützen, da leider die Verschmutzung bis in den Dschungel vordringt. Doch das Land macht in diesen Bereichen langsam Fortschritte. Nepal ist auf jeden Fall eine Reise wert!
Nach umsteigen in Hong Kong, Zwischenlandung in Dhaka (Bangladesch) kamen wir gegen 23 Uhr in Katmandu an. Dann hiess es Visaformular ausfüllen und eine Stunde anstehen. Wir beantragten 30 Tage was saftige USD 40.- pro Nase kostete… Wir hatten per Internet ein Hotel im Voraus gebucht das uns auch vom Flughafen abholen sollte. Um Mitternacht durch Katmandu streifen ist nicht gerade empfehlenswert und es ist eh alles zu und stockdunkel. Nach dem wir uns durch einige Taxifahrer drängten hörten wir schon jemanden Mr. Andre, Mr. Andre rufen. Wir luden unser Gepäck in den uralten Minivan und dann ging die 20min Raserfahrt los. Durch die engen Gassen von Katmandu liess er auch nicht vom Gas und wenn es um die Kurve ging, hupte er einfach und alles andere musste dann einfach ausweichen! Wir waren seeehr erleichtert als wir dann bei unserer Unterkunft ankamen!!! Es war arschkalt (nach den letzten heissen Monaten war das eine harte Umstellung!) in unserem Zimmer und es sah auch echt „grüselig“ aus. Das Badezimmer wollen wir erst gar nicht erwähnen. Ok, willkommen in Nepal! Es war schon gegen 1 Uhr und mit vielen Wolldecken gingen wir schlafen. BIBBER KALT BIBBER Am nächsten Morgen warteten wir vergebens auf warmes Wasser oder Strom und gingen dann erst mal Frühstücken und die Sonne wärmte herrlich J Danach konnten wir das Zimmer wechseln und hatten jetzt ein etwas weniger schimmliges Badezimmer und fanden es auch sonst etwas besser. Doch auch hier kein warmes Wasser. Wir sollten bis am Abend warten…
Wir erkundeten dann mal ein wenig Katmandu. Naja was soll man sagen… Es ist hier schon sehr anders. Wir hatten unser Hotel ganz in der Nähe des Touristenviertel und so mangelte es nicht an Restaurant, Souvenirshops und kleinen Reisebüros. Es war meeega staubig und leider sehr schmutzig, der Müll liegt überall auf der Strasse. Ab und zu kommt einem auch eine Kuh entgegen und frisst am Strassenrand den Müll… Kaum ist man im Schatten ist es sogleich auch sehr kalt! Wir beschlossen uns in einem Restaurant bei heissem Curry aufzuwärmen. Das Essen war superfein und heiss aber auch in den Restaurants gibt es keine Heizungen… Zurück im Hotel hatten wir zwar noch immer kein Wasser aber dafür Strom (unser Hotel hat einen Generator und stell ihn sogar an) und unser in Kambodscha gekaufter Wasserkocher kam endlich zum Zug J Wir entdeckten auch einen kleinen Elektroheizer und durften diesen auf’s Zimmer nehmen. Juhu ein bissen Wärme! Nach den ersten Tagen hatten wir es dann raus wie es so funktioniert in Nepal mit Warm Wasser und Strom; entweder hat es oder nicht! J Im Winter ist der Wasserspiegel in den Seen und Flüssen sehr niedrig und es wird viel zu wenig Strom erzeugt, so dass es nur für ein paar Stunden am Tag (meistens am Abend) reicht. Am 4. Tag hatten wir dann auch sogar mal heisses Wasser und konnten herrlich Duschen J
Wir erkundeten die schöne Altstadt von Katmandu und besuchten die berühmte heilige Stupa von Swayambu. Jeden Tag scheint herrlich die Sonne und es ist daher am Tag sehr angenehm. Doch leider erwischte mich eine blöde Erkältung und ich beschloss einen Tag in den dicken Decken eingerollt zu bleiben. André erkundigte unterdessen mit dem Taxi (sehr kleine ur ur uralte Suzukis die fast auseinanderfallenJ) die Stadt Patan mit ihren wunderschönen alten Gebäuden und Tempel. Auch liess er es sich nicht nehmen auf einer Terrasse mit herrlicher Aussicht die feinen Mo Mo’s, gedämpfte Teigtaschen mit scharfer Gemüsefüllung zu geniessen. Die schmecken einfach superfein!
Zusammen fuhren wir auch nach Bhaktapur (UNESCO) eine ähnliche uralte Stadt mit tollen Gebäuden und verwinkelten Gassen. Unterdessen haben wir uns auch „aklimatisiert“ und sind vom Müll oder den Menschen die sich auf der Strasse duschen usw. nicht mehr geschockt GRINS Nur die absolute schlechte verschmutze Luft macht uns zu schaffen! HUST HUST
Nach einer Woche Katmandu kauften wir uns Bustickets für Pokhra und morgens um 7 Uhr ging die Fahrt los. Wir haben schon viel gehört über diese „Höllenfahrt“ entlang steilen Abgründen ohne Leitplanken, katastrophale Strassenverhältnisse und schlimmen Fahrstielen der Busfahrer. Wir empfanden die Fahrt aber als absolut angenehm. Wir hatten keinen Zwischenfall, das Holpern merkten wir kaum (nach soooo vielen Busstunden auf dem Buckel ist das nichts mehr Aufregendes GRINS), der Busfahrer fuhr recht anständig und die Einheimischen waren auch ganz angenehm. Wir verpennten eigentlich die Hälfte der Fahrt J
Ziemlich pünktlich kamen wir am 14 Uhr in Pokhara an und wurden von Dutzenden von Schleppern erwartet die uns in ihr Hotel fahren wollten. Wir nahmen uns ein „neutrales Taxi“ und fuhren so ins Tourizentrum. Pokhara liegt westlich von Katmandu auf 800m an einem See. Es ist 2, 3 Grad wärmer und man hat eine herrliche Sicht auf den Himalaya! Es gibt hunderte von Restaurants und Hotels. Wir checkten in ein neues und für nepalesische Verhältnisse recht chickes-modernes-sauberes Hotel ein und nach einer halben Stunde konnten wir uns auch auf den Preis einigen GRINS ( von Fr. 35.- auf 20.-) Fr. 20.- fanden wir dann für den Standard ok. Man kann hier aber auch locker für Fr. 8.- übernachten aber halt dann auch etwas „rustikaler“. Die Luft in Pokhara ist 10000x besser als in Katmandu aber leider kennt man auch hier kein Umweltschutz oder Müllabfuhr, an das Bild muss man sich leider gewöhnen… Wir besuchten mit dem Taxi Sarangkot wo es einen Aussichtspunkt auf 1600m hat von wo aus man einen wunderschönen Blick auf den Himalaya, den See und Pokhara hat.
André freute sich schon seit langem auf Nepal um hier Trekken zu gehen und das tat er dann auch. Er machte einen 6 Tage Trek (siehe separaten Bericht dazu). Wer mich und meine doofen Blasenfüsse kennt, weiss warum ich nicht mitging… L aber nun zahlte sich die super Unterkunft auch aus. Ich machte mir eine gemütliche Woche mit Essen, Schlafen, Lesen und Fernsehen (wenn es denn auch mal Strom gab!!!). Nach einem halben Jahr gemeinsam Reisen war es für uns beide komisch mal getrennt zu sein aber umso mehr freuten wir uns aufs Wiedersehen J
Mein Trekking-Bericht: Also, am 4. Januar 2011 war es dann soweit. Ich stand um acht Uhr in der Früh auf und traf mich mit meinem Guide Naran. Wir fuhren gemeinsam nach Nayapul um dort unser sechs tägiges Trekking zu starten. Tags zuvor deckte ich mich noch mit diversen Trekking Artikeln ein. Der erste Tag war ziemlich leicht und endete schon nach vier Stunden laufen. Wir bezogen unsere sehr einfachen Unterkünfte und gingen auch sehr früh schlafen. Es wird hier schon um ca. sechs Uhr dunkel. Am nächsten Tag hiess es dann früh aufstehen und gleich zu Beginn über 3‘000 Stufen zu erklimmen. An diesem Tag machten wir über 1‘800 Höhenmeter gut, also noch ziemlich anstrengend, wenn man bedenkt, dass unsere einzigen sportlichen Aktivitäten im letzten halben Jahr darin bestanden, gutes Essen zu finden! J Die Nacht verbrachten wir in Gorephani, auf ca. 2‘800 Meter über Meer. Diese war dann auch grimmig kalt (keine Heizung im Zimmer) und mein Wasser auf dem Nachttisch gefror auch. Um 5 Uhr morgens ging es dann bei minus fünf Grad zu einem schönen Aussichtspunkt auf ca. 3‘200 Meter. Die Aussicht bei Morgendämmerung auf das Himalaya Gebirge war sensationell.
In den weiteren Tagen marschierten wir Tal auf Tal ab und besuchten mehrere Gurung Dörfer, bei welchen ich sehr interessante Einblicke in die nepalesische Kultur bekam. Die Menschen hier Oben sind wirklich sehr freundlich und fröhlich. Auch Touristen lernt man viele kennen, von Südkoreanern, Spaniern, Argentinier, Holländer, Australier, Deutsche, Engländer, Japaner, Chinesen, Schweizern, war alles dabei, und jeder hatte seine eigene Geschichte seines Trekkings hier in den Bergen zu erzählen! J Ich hatte einen wunderbaren Guide, Naran, ein Bauer aus Gorkah. Er arbeitet ca. 5 Monate im Jahr als Guide und hatte eine Menge zu erzählen. Es waren sechs spannende und schöne Tage hier in den Bergen Pokhara’s. Nach Ankunft in Phedi schnappten wir uns ein Taxi und dann ging’s so rasch wie möglich zurück zu Franziska nach Pokhara.